Medizintechnik Studium
Das Studium der Medizintechnik bringt zwei Themenbereiche zusammen, die auf den ersten Blick kaum etwas verbindet. Die Technik ordnet man eher den Ingenieurwissenschaften zu, die sich modernen Maschinen, aber nicht dem menschlichen Körper widmen. Nichtsdestotrotz ist die Medizintechnik auf dem Vormarsch und entwickelt sich mehr und mehr zu einem interessanten und populären Studienfach. All diejenigen, die erstmals auf diesen Studiengang stoßen, tun gut daran, sich zunächst mit der Definition der Medizintechnik zu befassen, denn diese gibt Aufschluss darüber, was man darunter verstehen kann. Grundsätzlich handelt es sich bei der Medizintechnik um die Disziplin, die sich der Anwendung technischer Errungenschaften der Ingenieurwissenschaften auf dem Gebiet der Medizin widmet. Die moderne Medizin setzt vielfach auf technische Hilfsmittel im Rahmen der Diagnostik und Therapie, so dass sich viele Einsatzgebiete für die Medizintechnik ergeben. Die Kombination von Medizin und Technik kommt in erster Linie den heutigen Behandlungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen und somit im Endeffekt den Patienten zugute, übt aber auch auf Studieninteressierte eine große Faszination aus. Wer mit dem Gedanken spielt, Medizintechnik zu studieren, sollte vorab Informationen zu dem Fach sammeln und unter anderem wissen, dass dabei die folgenden Inhalte auf dem Plan stehen:
- Mathematik
- Informatik
- Biologie
- Chemie
- Physik
- Medizin
- Elektrotechnik
- Mechanik
- Anatomie
- Softwareentwicklung
- CAD
- Bildgebende Diagnostik
Berufsperspektiven und Gehalt nach dem Medizintechnikstudium
In Anbetracht der Tatsache, dass Absolventen der Medizintechnik weder Mediziner noch klassische Ingenieure sind, stellt sich die Frage, was sie mit dem Bachelor oder Master in diesem Fach überhaupt anfangen können. Die Lage ist jedoch alles andere als schwierig, denn dank ihrer Interdisziplinarität ist die Medizintechnik ein spannendes und aussichtsreiches Fach, das echte Experten hervorbringt. Die immer weiter voranschreitende Technologisierung macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht Halt und sorgt für neue Tätigkeitsfelder. Absolventen der Medizintechnik sind so unter anderem in den folgenden Bereichen gefragte Fachkräfte:
- Industrie
- IT-Branche
- Krankenhäuser und Kliniken
- Einrichtungen des Gesundheitswesens
- Forschungsinstitute
Ihre Aufgaben können hier stark variieren und hängen vor allem vom jeweiligen Einsatzbereich ab. In Anbetracht der Tatsache, dass moderne Technik aus der heutigen Medizin nicht mehr wegzudenken ist, ergeben sich für Absolventen der Medizintechnik spannende Karrierechancen. Auch die Verdienstmöglichkeiten können sich durchaus sehen lassen. Trotz verschiedener Variablen und daraus resultierender Schwankungen lässt sich das durchschnittliche Gehalt auf etwa 36.000 Euro bis 72.000 Euro brutto im Jahr beziffern.
Voraussetzungen für das Studium Medizintechnik
Wer unter Berücksichtigung der Inhalte und beruflichen Perspektiven ernsthaftes Interesse an einem Medizintechnikstudium hat, muss erst einmal in Erfahrung bringen, unter welchen Voraussetzungen das betreffende Studium aufgenommen werden kann. Diesbezüglich ist zwischen dem grundständigen Bachelor und dem postgradualen Master zu differenzieren. Unabhängig vom jeweils angestrebten akademischen Grad sollten technisches Verständnis und Interesse an medizinischen Themen vorhanden sein. Formal erfordert der grundständige und berufsqualifizierende Bachelor in Medizintechnik das (Fach-)Abitur. In den vergangenen Jahren haben sich die Hochschulen allerdings mehr und mehr geöffnet, so dass mittlerweile auch beruflich Qualifizierte und Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung zugelassen werden können. Im Gegensatz dazu richtet sich der Master an Absolventen eines grundständigen Studienganges aus einem einschlägigen Bereich, schließlich geht es dabei um den Ausbau der bereits vorhandenen Kenntnisse.
Je nach Hochschule und Studiengang kann es mitunter Unterschiede hinsichtlich der Voraussetzungen geben. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich mit dem betreffenden Anbieter in Verbindung zu setzen, das kostenlose Informationsmaterial unverbindlich anzufordern und sich gegebenenfalls nach den Zulassungsbeschränkungen zu erkundigen.
Fünf gute Gründe für ein Medizintechnikstudium
Unabhängig von den Zulassungsvoraussetzungen müssen Studierende der Medizintechnik einige Hürden nehmen, so dass sie sich mit ihrer Studienwahl absolut sicher sein sollten. Nur so können sie ihre Motivation aufrechterhalten und laufen nicht Gefahr, frustriert abzubrechen. Obgleich die Motivation für ein Studium eine persönliche Sache ist, finden Interessenten nachfolgend fünf gute Gründe für ein Studium der Medizintechnik, die ihnen als Anregung dienen können:
- facettenreiche Inhalte aus der Medizin und den Ingenieurwissenschaften
- Medizintechnik gewinnt im Gesundheitswesen mehr und mehr an Bedeutung
- Medizintechnik bildet die Basis für die medizinische Forschung
- exzellente Berufsaussichten
- lukrative Verdienstmöglichkeiten
Alternativen zum klassischen Studium der Medizintechnik
Wer sich Gedanken hinsichtlich möglicher Alternativen zum Studium der Medizintechnik macht, landet unweigerlich bei der Humanmedizin oder den Ingenieurwissenschaften. Beide Fachbereiche haben Anteil an der interdisziplinären Medizintechnik, so dass ein Fokus in einem der Bereiche naheliegt. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten. Zu nennen sind hier unter anderem Studienfächer wie Medizinische Informatik oder Krankenhaustechnik. Wenn es nicht zwingend ein akademisches Studium sein muss, kommt vielleicht auch eine Qualifizierung als Medizintechniker/in in Betracht. Diese besteht aus einer entsprechenden Weiterbildung, die eine qualifizierte Ausbildung in einem Metall- oder Elektroberuf voraussetzt.
Wer dahingegen Medizintechnik studieren möchte und sich davon nicht mehr abbringen lässt, kann vielleicht eine andere Studienform als Alternative wählen. Ein Präsenzstudium in Vollzeit ist zwar der Klassiker, aber keineswegs ein Muss. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren. Für junge Menschen, die gerade das Abitur geschafft haben, liegt ein duales Studium nahe, das ausbildungsintegrierend daherkommt und somit eine Berufsausbildung mit einem grundständigen Medizintechnikstudium kombiniert. Für diejenigen, die bereits mitten im Berufsleben stehen, bietet sich dahingegen eher ein Abendstudium oder Fernstudium an. Ob und inwiefern ein Medizintechnikstudium auf diese Art und Weise absolviert werden kann, gilt es individuell zu recherchieren.